Wetzlar, 14. Juni 2025 – Der Christopher Street Day in Wetzlar lockte zahlreiche Menschen in die Innenstadt, die für Gleichberechtigung, Sichtbarkeit und queeres Leben eintraten. Trotz der überwiegend friedlichen Atmosphäre wurde die Veranstaltung von mehreren Störungen begleitet.
Bereits zu Beginn des Demonstrationszuges kam es zu einem kurzzeitigen Polizeieinsatz: Zwei Teilnehmer*innen wurden unter dem Verdacht, es könne sich um Gegendemonstrierende handeln, eingekesselt und kontrolliert. Beide konnten nach Feststellung der Personalien wieder weiterziehen. Ein tatsächlicher Anlass für die Maßnahme war laut Beobachtenden nicht ersichtlich.
Im Verlauf des Zuges kam es zu einer Auseinandersetzung an einem christlichen Informationsstand, der sich entlang der Route positioniert hatte. Zwischen Vertreterinnen des Standes und einzelnen Teilnehmerinnen entwickelte sich ein teils hitziger verbaler Schlagabtausch. Die Polizei griff leicht ein, es kam zu kleineren Schubsereien, blieb aber bei verbaler Eskalation.
Kurzzeitig sichtbar war außerdem eine Gegendemonstration der „Jungen Nationalisten“ (JN), Jugendorganisation der rechtsextremen Partei Die Heimat (ehemals NPD). Diese sammelte sich an einer Brücke entlang der Strecke, blieb jedoch räumlich und inhaltlich isoliert vom Hauptgeschehen.
Nach Abschluss der Demo kam es am Bahnhof zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen CSD-Teilnehmer*innen und rechten Personen. Die Polizei schritt ein und nahm drei Personen kurzzeitig in Gewahrsam – eine aus dem Kreis der Demonstrierenden, zwei aus dem gegnerischen Lager. Alle wurden später entlassen.
Auch beim anschließenden Straßenfest versuchten einzelne Störer mehrfach, das Gelände zu betreten. Sie wurden durch die eingesetzte Security konsequent entfernt.
Trotz punktueller Störungen wurde der Tag von vielen als sichtbares Zeichen für Vielfalt und queeren Zusammenhalt gewertet. Die Polizei sprach von einem insgesamt ruhigen Verlauf mit „vereinzelten Zwischenfällen“.
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