Am Dienstag, den 10. Juni 2025, versammelten sich Aktivist:innen im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens, um gegen den geplanten Transport von Rüstungsgütern nach Israel zu protestieren. Nach Angaben der Demonstrierenden sollte an diesem Tag eine Lieferung von Komponenten für Skylar-Drohnen des israelischen Rüstungskonzerns Elbit Systems über die Fluggesellschaft El Al nach Israel verschifft werden. Diese Drohnen kommen Berichten zufolge im israelisch-palästinensischen Konflikt zum Einsatz.
Im Zentrum der Kritik steht die FRAPORT AG, Betreiber des Flughafens, deren Mehrheitseigner zu 52 % die Stadt Frankfurt und das Land Hessen sind. Die Aktivist:innen bemängeln die Sonderrechte der Fluggesellschaft El Al – eigene Lagerflächen und exklusives Sicherheitspersonal. Diese privilegierten Bedingungen würden die Abwicklung von Waffenexporten über Passagier- und Frachtflüge ermöglichen. Zudem berichteten Demonstrierende von diskriminierenden Vorfällen durch das Sicherheitspersonal.
Während der Protestaktion griff die Polizei ein: Ein Teilnehmer, welcher zuvor Parolen angeführt hatte, wurde festgehalten, nachdem er sich kurzzeitig von der Gruppe entfernt hatte. Außerdem wurden Anzeigen wegen Parolen wie „Intifada“ und „Kindermörder Israel“ erstattet – unter anderem aufgrund von Beschwerden privater Personen.
Als Reaktion organisierten die Aktivist:innen spontan einen Demonstrationszug durch das Flughafengebäude bis zur S-Bahn-Station. Die Polizei erlaubte den Zug unter der Auflage, dass sich Äußerungen auf die polizeilichen Maßnahmen beschränken sollten – eine Einschränkung, die kritisch gesehen wurde. Die Aktion endete mit einer gemeinsamen S-Bahn-Fahrt zum Hauptbahnhof, wo sich die Gruppe auflöste.
Nach Einschätzung von Beobachtenden verlief der Protest friedlich. Die Organisator:innen kündigten an, auch künftig ähnliche Aktionen durchzuführen.
Zentrale Forderung ist ein Stopp aller Waffenexporte über deutsche Infrastruktur. Insbesondere soll die Zusammenarbeit der FRAPORT AG mit El Al beendet werden, um die logistische Unterstützung mutmaßlicher Waffenlieferungen an das israelische Militär zu unterbinden.
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