Am 26. Juli versammelten sich in Berlin-Kreuzberg etwa 10.000 Menschen zur „Internationalist Queer Pride for Liberation“, einer queer-antikapitalistischen Demonstration. Die Veranstaltung verstand sich als antikapitalistischer, antirassistischer und antikolonialer Gegenentwurf zum kommerziellen Christopher Street Day (CSD). Thematischer Schwerpunkt war unter anderem globale Solidarität, insbesondere mit Palästina.
Zu Beginn kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Im weiteren Verlauf verlief die Demonstration überwiegend ruhig. Teilnehmende zeigten Plakate und politische Parolen wie „No pride in genocide“, „Free, free Palestine“ oder „Bottoms, tops – we all hate the cops!“. Die Atmosphäre war kämpferisch, blieb aber größtenteils friedlich.
Am Abend eskalierte die Situation erneut. Nach Angaben der Polizei wurden Flaschen geworfen und Fahnenstangen als Angriffswaffen eingesetzt, mehrere Einsatzkräfte erlitten Verletzungen. Insgesamt wurden 57 Personen vorübergehend festgenommen, 54 Strafanzeigen wurden gestellt, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, schweren Landfriedensbruchs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. [2]
Die Polizei löste die Versammlung vorzeitig auf. Auf Videos ist zu sehen, wie Demonstrierende auch in U-Bahnstationen verfolgt wurden. Zudem ist dokumentiert, dass die Polizei wiederholt mit Schlagstöcken auf Demonstrierende eingewirkt hat. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer kritisierten den Polizeieinsatz als unverhältnismäßig: Personen, die sich friedlich verhielten, gerieten teils grundlos in polizeiliche Maßnahmen. [1]
Diese Bilder und Berichte führten zu Kritik in sozialen Medien. Eine Rednerin äußerte: „You’re arresting people for being queer and for standing against genocide and the starvation of millions.“ [3]
Die Ereignisse führten zu Diskussionen über den Umgang von Behörden mit Demonstrationen, die internationale Solidarität und antikoloniale Positionen thematisieren.
Quellen:
[1] https://www.instagram.com/p/DMlMM8kt1PK/
[2] https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/07/berlin-demo-international-queer-pride-for-liberation-pro-palaestina.html
[3] https://t.me/s/iqpberlin
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