Ein Redner steht unter einem Pavillon während einer Kundgebung gegen Abschiebungen am 07.06.25.

Am 7. Juni 2025 versammelten sich zahlreiche Menschen am Roßmarkt in Frankfurt, um gegen die Abschiebung der Familie Kapoor zu protestieren. Die Familie gehört zur verfolgten Sikh- und Hindu-Minderheit aus Afghanistan und wurde ohne Vorwarnung aus ihrem Alltag gerissen. Ein Redner sagte: „Zurück bleibt ein Platz im Klassenzimmer, ein leeres Bett, ein verstummtes Kinderlachen.“

Im Verlauf der Kundgebung wurden insgesamt acht Reden gehalten, die sich mit Abschiebungen und den Schicksalen Betroffener auseinandersetzten. Ein zentraler Redner bezeichnete die Familie Kapoor als „kein Einzelfall, sondern ein Symbol für ein System, das zu oft schweigt, wenn es laut sein müsste.“ Er kritisierte, dass in der Asylpolitik „nicht mehr gefragt wird, wer ein Mensch ist – sondern nur noch, ob er ein Dokument vorzeigen kann.“

Die Sikh- und Hindu-Minderheit sei „eine der am stärksten verfolgten religiösen Gemeinschaften weltweit.“ Viele flohen unter unmenschlichen Bedingungen, doch in Deutschland treffe man oft auf „eine Verwaltung, die auf Dokumente besteht, wo Menschlichkeit nötig wäre.“ Der Redner warnte vor dem Begriff „Remigration“, der „nicht Rückkehr, sondern Ausgrenzung“ bedeute und von rechten Ideologien getragen werde.

Abschließend verwies er auf die wichtige Rolle von Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland: „Ohne sie steht vieles still – in der Pflege, im Einzelhandel, in Kitas.“ Die Kundgebung endete mit klaren Forderungen: „Die sofortige Rückholung der Familie Kapoor, ein Bleiberecht für religiös verfolgte Minderheiten – auch ohne Pass, ein Ende menschenrechtswidriger Abschiebungen und ein deutliches gesellschaftliches Stoppschild gegen rechte Erzählungen.“

Zentrale Forderung der Kundgebung: Die sofortige Rückholung der Familie Kapoor, Schutz für religiös verfolgte Minderheiten sowie das Ende menschenrechtswidriger Abschiebungen.

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